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Tag 1: ArushaMarangu Gate (1860 m) - Mandara Huts (2700 m)

Montag, 28.November 1994

Ein afrikanisches Sprichwort sagt: „Ihr Europäer habt die Uhr, wir Afrikaner haben die Zeit“. Wer in Afrika unterwegs sein möchte, muss warten können. So warten wir auf unser Auto, das uns zum Kilimanjaro bringen wird, auf der Fahrt durch Arusha warten wir darauf, dass unser Proviant für die kommenden Tage zusammengestellt wird. Wir müssen noch viel gedulgiger werden.

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Moshi geht es weiter bis zum Marangu Gate am Eingang zum Kilimanjaro-Nationalpark. Dort heißt es wieder warten, auf unsere Permits, unsere Eintrittskarte in die Welt des Kibo.

Als wir alles beisammen haben, warten ausnahmsweise mal die anderen. Die Träger nämlich, die unsere Rucksäcke schleppen werden. Für uns, die wir es bisher gewohnt waren, unsere Rucksäcke auf Bergtouren selbst zu tragen, eine neue, seltsame Erfahrung. Aber Touristen, deren Gepäck transportiert werden muss, sind für viele Menschen hier die einzige Einkommensquelle.

Dann geht es endlich los. Mit leichtem Tagesrucksack ist es für uns ein unbeschwertes Steigen. Ganz anders für die arme junge Frau, die sich meinen schweren Rucksack geschnappt hat und ihn auf dem Kopf (sic!) trägt. Sie tut mir leid, aber was soll ich machen. Später sehe ich, dass ihr ein kräftiger junger Träger den schweren Rucksack abnimmt.

Durch dichten tropischen Bergregenwald geht es auf schlammigen Pfaden aufwärts, bald erreichen wir unser Tagesziel, die Mandara Huts auf 2700 m. Die ersten gut 800 Höhenmeter liegen hinter uns. Die untergehende Sonne zaubert bunte Farbspiele an den wolkenverhangenen Himmel.


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